Sprachwissenschaftler und Übersetzer forderten bei einem Kongress in Essen, dass deutsche Forscher ihre Ergebnisse auch auf Deutsch zu Papier bringen sollten. Der Anglist Klaus Reichert warnte davor, deutsche Gedanken auf Englisch auszudrücken, wie es in wissenschaftlichen Arbeiten oftmals der Fall ist. Bei einer eigenen Übersetzung laufen Forscher in Gefahr die Inhalte zu reduzieren. Der Sprachwissenschaftler Guy Deutscher nannte als Beispiel für unterschiedliche Interpretationsweisen das Wort "Brücke". Das habe im Deutschen einen weiblichen Artikel - die Brücke. Im Spanischen jedoch sei das Konstrukt männlich - el ponte. In Experimenten sei nachgewiesen worden, dass deutsche Muttersprachler mit Brücken etwas Schmales und Elegantes assoziierten, während Spanier eher an männliche Kraft denken.
Meiner Meinung nach sollten deutsche Forscher ihre Artikel auf Deutsch verfassen und dann von einem professionellen Übersetzern in eine andere Sprache übersetzen lassen. Es gibt für die jeweiligen Fachgebiete entsprechende Spezialisten, die sich mit der Materie auch auskennen. So kann man sich eher auf die eigentlichen Aufgaben konzentrieren.